Bettina Dittlmann

Jeden Tag eine neue Schale: Ausstellung der Schmuckkünstlerin Bettina Dittlmann
Die international bekannte Schmuckkünstlerin Bettina Dittlmann ist immer für eine Überraschung gut. Was sie jedoch in ihrer aktuellen Ausstellung präsentiert, sprengt den Rahmen der Erwartungen: Schalen, über 200 an der Zahl, entstanden seit Sommer 2023. Tag für Tag für Tag fertigte die Silberschmiedin und diplomierte Künstlerin ein neues Objekt, aus nur 0.1 mm und damit papierdünnem Kupfer oder Feinsilber, knittrig, leicht und doch stabil. Von klein bis richtig groß und in einer Farbpalette, die zwischen oxidiertem Metall bis zu hellem Silber variiert. Jeden Tag hält auch Bettina Dittlmann ihre Gedanken über Gefäße und Formen fest, notiert minutiös alle Schritte ihrer Arbeit sowie Größe und Material der jeweiligen Stücke. Wie man es von ihr kennt, bleibt sie in der handwerklichen Umsetzung ganz dem traditionellen Schmieden verhaftet, das auch bei Formung von Schmuckobjekten ihr Schaffen bestimmt. Die tägliche Lockerungsübung ist wie eine Meditation, die unaufhörlich ihren Erfahrungsschatz zum Thema Gefäß wachsen lässt. Alle Gefäße fassen Raum und Luft, formen das tägliche Gedankenbild zur Realität. Es ist nicht nichts, sondern viel, was Bettina Dittlmann dabei erreicht.
Die Künstlerin wurde in Passau geboren, macht eine Lehre zur Silberschmiedin in Kaufbeuren-Neugablonz und studierte dann an der Akademie der Bildenden Künste in München, Klasse für Schmuck und Gerät von Prof. Hermann Jünger. An der State University of New York machte sie einen Master oft Art im Fach Metalsmithing. Ihr Diplom in München vollendete sie danach an der Akademie der Bildenden Künste in der Klasse von Prof. Otto Künzli, bei dem sie auch danach als Assistentin tätig war. Seit 1998 arbeitet sie mit Michael Jank zusammen, seit 2008 mit gemeinsamer Werkstatt im niederbayerischen Breitenbach. Von den vielen Preisen und Auszeichnungen sei an dieser Stelle der Danner Preis erwähnt, mit dem sie im Jahr 2020 ausgezeichnet wurde.