Raúl de Zárate

Raúl de Zárate, geboren 1969 in Cienfuegos, Kuba lebt seit der Ausweisung aus seinem Heimatland als politischer Exilant in Berlin. Die aktuellen Arbeiten des künstlerischen Autodidakten zeigen überwiegend Landschaften, welche aus flächig gemalten Farbfeldern zusammengesetzt und mit einzelnen Figuren bevölkert sind.
Immer wieder sind einzelne, den Bildraum dominierende Bäume zusehen, seltsam schwebend im Raum, entwurzelt und nicht mit dem Erdreich verbunden, während ihre Äste suchend oder tastend in den leeren Raum hineinwachsen.
Auffällig ist die Leere, die der Künstler auf seinen Leinwänden inszeniert. Die Landschaften wirken fantastisch weit und großzügig, doch vermitteln sie zugleich etwas schwer verbal zu fassendes – etwas Beklemmendes. Es fällt einigermaßen schwer, in solchen Motiven keinen Verweis auf die persönliche Geschichte des Künstlers zu sehen – auf die Entwurzelung und Isolation eines Exilanten.
Raùl de Zarate selbst schreibt über seine Kunst: „(…)Meine künstlerische Arbeit beruht auf einer gewissen Vorstellung, die ich von Vergänglichkeit und Erinnerung habe. Verlust und Wandel sind die zentralen Themen in meiner Arbeit. Um diese Themen darstellen zu können, greife ich auf ein bestimmtes Verständnis zurück, das ich von der Landschaft habe. Mich interessiert eine erfundene Landschaft. Ich suche in der Abstraktion ein bestimmtes Bild, das die Reflexion über die Prozesse der Transformation (in) einer Landschaft andeuten kann. Wenn ich einen Baum konstruiere, rekonstruiere ich ihn gleichzeitig wie eine Erinnerung. Bäume, Zweige und Wurzeln sind Landschaftsfragmente und sie sind wie Fragmente einer Erinnerung oder einer Emotion. Sie könnten als Fragmente meiner Biografie oder vielmehr als eine Wahrnehmung meiner Biografie betrachtet werden“.

Raúl de Zárate
Terrain ohne Wunden, 2022
Acryl / Leinwand
160 x 140 cm