Prinzip Atlas I Walter Schels

Rotundenprojekt 2022 | Part III

15.09.2022 – 13.11.2022

Chickenwings fallen nicht vom Himmel und Fleischpflanzerl wachsen nicht im Balkonkasten! Massentierhaltung und moderne Fleischindustrie haben uns vergessen lassen, dass der Mensch ursprünglich über Jahrtausende ein enges Verhältnis zu seinen Nutz- und Haustieren pflegte – eine einzigartige Symbiose, die dazu beitrug, menschliches Dasein zu sichern.
Beim Eintreten in die Pinakothek der Moderne werden Sie in den kommenden Wochen im Kreisrund der Rotunde von 36 europäischen Haus- und Nutztieren begrüßt: Diversität einmal anders gedacht. Egal ob Kuh, Rabe oder Hund, viele dieser Tiere haben Eingang in unser kulturelles Gedächtnis gefunden und sind Teil unserer Erzählungen, Mythen und Märchen.
Mit einem Augenzwinkern rückt Walter Schels (*1936 Landshut/Bayern) seine tierischen Porträts in den Fokus unserer Aufmerksamkeit. Frontal fotografiert betrachten uns die Tiere als wären sie unseresgleichen. Es ist der direkte Blick ihrer Augen, der den unmittelbaren Kontakt zum Gegenüber herstellt – sie schauen uns an und wir schauen zurück. In diesem Moment vertauscht sich die Rolle von Betrachtern und Betrachteten, und die Tiere werden uns ebenbürtig. Walter Schels beschreibt seine Vorstellung von einer gelungenen Porträtfotografie mit den Worten: „Manchmal fotografiere ich Menschen müde, damit sie ihr Fotolächeln aufgeben. Dieser Zustand der Selbstvergessenheit ist es, den ich suche. In ihm tritt der Wahrheitsgehalt eines Gesichts zutage.“

Walter Schels, Schaf, 1984
aus der Serie: Tierische Portraits
©Walter Schels

Staatliche Graphische Sammlung München in der Pinakothek der Moderne

Barer Str. 40
80333 München

Öffnungszeiten

Di – So 10.00 – 18.00 Uhr
Do 10.00 – 20.00 Uhr

nicht barrierefrei