Misha Kahn

Stehen wir am Beginn eines neuen Zeitalters? Unsere physische Existenz erweitert sich in das »Metaverse«, wo neue Möglichkeiten der Interaktion durch eine allumfassende virtuelle Welt entstehen. Zugleich verändert sich unser Lebensraum, die Erde, dramatisch, nicht zuletzt durch den von uns Menschen verursachten Klimawandel. Im Bewusstsein dessen wirkt die Vorstellung von Stabilität, wie sie bis heute als erstrebenswerter gesellschaftlicher Zustand gilt, geradezu obszön.
In seiner bislang umfassendsten Ausstellung und der ersten großen Präsentation seiner Arbeiten in Europa überhaupt erforscht Misha Kahn (geb. 1989, lebt und arbeitet in Brooklyn, USA) die Möglichkeiten und Notwendigkeiten, die sich aus dieser Transformation ergeben, in Form von Objekten, die für einen Ort geschaffen sind, der außerhalb unseres Status quo auf der Erde existiert. Ein Ort, ein Raum, in dem der wackelnde Mond, den der Titel der Ausstellung zitiert, das Wasser in unserem Körper von einer Seite zur anderen zieht, viel mehr aber noch die fluiden Ideen, Emotionen und Energien, die jenseits der für uns verstehbaren Realität schweben.

Misha Kahn
Before They’re Gone, 2021
Plastic, auto paint
80 x 315 x 114 cm
Courtesy of Friedman Benda and Misha Kahn
Photography by Sean Davidson