Miriam Cahn – Lesen im Staub

Zeichnungen aus den 1980er Jahren

13.09.2019 – 30.10.2019

„der gesamteindruck ‚staubig’“ schrieb Miriam Cahn 1988 an Otto van de Loo und fasste damit die sehr präzisen Vorstellungen für ihre Einladungskarte zur damaligen Ausstellung zusammen.
Bevor sich die Schweizer Künstlerin vor einigen Jahren der Malerei zuwandte, arbeitete sie über 30 Jahre vornehmlich in schwarz auf weißem Papier. Dabei entstanden entweder installative Großformate, die ganze Räume bespielten, oder aber kleinformatige, oft tagegenau datierte Serien, von denen nun eine Auswahl in der aktuellen Ausstellung zu sehen ist. Die Blätter entwickelte Cahn in einem performativen, körperbezogenen Akt auf dem Boden, die tiefschwarze Kreide von einem großen Block zu Staub abschabend und zu eindringlichen Figuren verdichtend. Ausgehend von ihrer sehr persönlichen Erfahrungswelt bezieht sie mit diesen Arbeiten eine ebenso intim-poetische wie widerständig-kritische Position gegenüber ihrer Umwelt, die uns als Betrachter heute noch trifft. Davon zeugen auch ihre Texte, die sie in Katalogen stets ergänzend zu den Werkabbildungen abdruckt und die nun Grundlage einer Lesung am 14. September um 18 Uhr sind.

Miriam Cahn
das haus nicht vergessen. links + rechts. m. 6.5.87
Heft mit 10 Doppelseiten, Kreide auf Papier
30 x 40 cm (Titelblatt)
© Miriam Cahn

 

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