Meisterwerke der Galerie Thomas Modern

05.04.2019 – 22.06.2019

Chamberlain (Rochester/Indiana 1927 – 2011 New York) begann in den 1950er Jahren, mit gefundenen Teilen von Auto-Karosserien zu experimentieren. Er fühlte sich den Abstrakten Expressionisten verbunden und sagte einmal, er hätte die Farben von de Kooning und die Formen von Franz Kline.
Karosserien von Schrottautos wurden zu seinem hauptsächlichen Arbeitsmaterial, oft in Streifen geschnitten. Doch wenn man seine fertigen Skulpturen betrachtet, fällt einem alles Mögliche ein, nur keine Autos.
Für “Olympus Photo” hat der Künstler aus bemalten und verchromten Blechstreifen eine Skulptur geformt. Die bemalten Elemente drehen sich nach links, die verchromten nach rechts. Die sichtbaren Schweißnähte sind grob belassen, die Farbe zeigt Spuren der Bearbeitung, des Formens und Quetschens, was den industriellen Prozeß unterstreicht. Doch obwohl er auf diese Weise und mit solch einem Material arbeitete, strebte der Künstler nach Balance und Harmonie.
Seine Titel sind oft mehrdeutig. “Olympus Rally” war eine Motorsport-Event in den USA, der von 1986 bis 1988 Teil der Weltmeisterschaft war. Olympus ist jedoch auch ein Kamerahersteller – und der Sitz der griechischen Götter.
Chamberlain hat ein profanes Material in ein überzeugendes Kunstwerk verwandelt. Seine Werke haben eine bildhauerische Qualität, die viele andere Künstler inspirierte.

John Chamberlain
Olympus Photo, 1987Edelstahl, bemalt und chromiert
68 x 39 x 34 cm
© VG Bild-Kunst, Bonn 2019 | Courtesy Galerie Thomas Modern 2019