Leopoldo Cuspinera Madrigal

Ein Hauch

12.03.2022 – 30.04.2022

Seit mehr als 25 Jahren widmet sich der mexikanische Künstler dem Thema der Landschaftsdarstellung, ihrer symbolischen Bedeutung und ihrer Betrachtung als Spiegel unserer Seele sowie als Symbol religiöser Glaubensinhalte. Aus selbst geschöpftem Papier, das er mit Pigmenten und Metallen anreichert, gestaltet er Urbilder einer Natur, in der menschliche Spuren selten erscheinen, der Mensch aber immer als Zeuge anwesend ist.
Jeder Baum steht bei Cuspinera für den Baum des Lebens. Die Abstraktion der Wirklichkeit erfolgt durch eine Reduktion der Farben bis hin zu fast monochromen Darstellungen. Meere und Wälder werden überlagert von Nebelschwaden, welche die Konturen aller topographischen Elemente verschwimmen lassen. Unsere Sicht wird vernebelt. Vorder-und Hintergrund rücken durch diese kalkulierten Unschärfen näher zusammen. Gleichzeitig deutet der Nebel mahnend auf Veränderung und Vergänglichkeit hin. Nebel steigt auf, wenn der Tag erwacht und ebenso, bevor die Dunkelheit einbricht, wie wir es aus dem berühmten Schlaflied ‚Der Mond ist aufgegangen‘ nach dem Gedicht von Matthias Claudius (1740-1815) kennen. Mit der Inszenierung dieses atmosphärischen Phänomens bezieht sich Leopoldo Cuspinera Madrigal auf die ikonographische Tradition romantischer Maler wie William Turner und Caspar David Friedrich.
Leopoldo Cuspinera Madrigal (geb. 1971) studierte Architektur, bevor er seine Studien mit den Themenfeldern liturgische Kunst, Denkmalpflege und Musealisierung ergänzte. Seine Arbeiten wurden in zahlreichen Einzelausstellungen in Galerien, Institutionen und Museen in Mexiko, Europa und in den USA gezeigt.

Leopoldo Cuspinera Madrigal
Tres, 2021
Papier handgemacht, Farbpigmente
105 x 105 x 6,5 cm
Photographiert von Natalia Cartens

Quittenbaum Gallery

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80333 München

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