Charlotte Acklin

dunkle Materie helle Energie

19.05.2022 – 02.07.2022

Wenn wir innehalten
Zu den Werken von Charlotte Acklin (Auszug)
Die durch langsam aufgetragene Schichten aufgebauten Werke von Charlotte Acklin sind Diskurse in Bezug auf Veränderung, fließendem Übergang und Dauerhaftigkeit, in dem Sinn, dass die Zeit in ihrer alles durchdringenden Endlosigkeit Brüchen unterliegt, während die gestischen Werke diese Brüche als die Ursache jeglicher Veränderung zeigen. Acklins Gemälde entstehen als ontologische Reflexionen über Geschehen, Bewegung, und wie sie sich gegenseitig beeinflussen – ähnlich wie die Veränderungen, die wir in unserem Leben erfahren und bei denen die meisten nicht vorhersehbar sind. Sie erinnern uns daran, dass es einen fortlaufenden Fluss in der Zeit gibt (wenn auch in unterschiedlichen Geschwindigkeiten), in dem wieder und wieder Brüche auftauchen und Gestalt annehmen.
In Acklins Bildern steht nichts still, kann nichts stillstehen, ihre Aussagen sind offen, mit Blick von außen, nachdenklich. Es sind Denkräume, die auch den Instinkt einschließen. Sie zeigen Energien auf, die neue Räume formen – Räume, die über das Sagbare hinausgehen und uns daran erinnern, dass Malerei jenseits von Worten liegt. Acklins Werke basieren nicht auf tradierten Erzählungen, vielmehr stellen sie einen Ort dar, der vielfältige und fließende Assoziationen erzeugt und Gefühle vermittelt, die über alle Aussagen hinausreichen. Wenn wir innehalten und uns darauf einlassen, wird uns bewusst, wie die Dinge im Innern verbunden sind.
Dr. Peter Westwood, Künstler, Arts Writer und Senior Lecturer an der RMIT University, Melbourne.

Charlotte Acklin Titel
Ohne Title, 2022
Öl auf Leinwand
180 x 180 cm
©Charlotte Acklin