revalue / III. Part

12.05.2021 – 19.06.2021

Klaus vom Bruch
Philipp Gufler
Zafos Xagoraris

Im dritten und letzten Teil von r e v a l u e zeigen wir drei Künstler, die schon seit über 10 Jahre Teil des Galerieprogramms sind: Klaus vom Bruch, Philipp Gufler und Zafos Xagoraris. Auf den ersten Blick sind ihre Werke sehr verschieden, und dennoch ist ihnen gemein, dass sie Geschichtsprozesse sowie Sehgewohnheiten kritisch beleuchten. Die Arbeiten zeichnen sich dadurch aus, dass sie bis dato Bekanntes neu verhandeln. Archivmaterial, Siebdruckverfahren, Print, Slogans oder Dichtung werden durch geschickte Verarbeitungsmethoden zu Fotos, Quilts, Zeichnungen, Malerei und Collagen gewandelt. Gleichzeitig zeigt die Ausstellung das Video „The Virus Diary“ von Klaus vom Bruch, direkt auf der Schaufensterscheibe projiziert, welches während der Pandemie entstanden ist.
Im Ausstellungsraum wird unser Spiegelbild dann für einen kurzen Moment von einem silbernen Siebdruckspiegel von Philipp Gufler eingefangen und wir fragen uns: war das nur ein Schatten oder werden wir Teil dieser Geschichte? Nebenan gesellt sich ein Quilt von Philipp Gufler über Kirsten Nilsson zu der lasziven Arbeit „In the Future all Humans will be Female“ von Klaus vom Bruch. Die zweite Arbeit von Klaus vom Bruch im Raum, „Beam me up, Scotty“, kreist hingegen herausfordernd um Christentum und Religion.
Ein weiterer Quilt von Philipp Gufler zu Magnus Hirschfeld, einem im Dritten Reich verfolgten Arzt und Sexualforscher, empfängt uns dann im Untergeschoss. Der Quilt trifft hier auf Malereien von Zafos Xagoraris, die aus dessen intensiver Auseinandersetzung mit Periskopen, Lautsprechern, Leuchttürmen und Glocken entstanden sind. Diese Beschäftigung mündete später auch im Willkommensgruß auf der documenta 14, den wir im ehemaligen Kasseler Bahnhof zu sehen und zu hören bekamen, sowie in der Performance „Our Great Circus“ im Rahmen des NEON City Projects Athen. Zwei kleine Arbeiten von Zafos Xagoraris in der Ausstellung erinnern an diese Performance, die auf ein Projekt von 1973 zurückgriff, als ein Theaterstück als kultureller Widerstand erfolgreich gegen die Junta eintrat.
Auf ihre ganz eigene Art und Weise kreisen alle Arbeiten um die Vergangenheit und ihre Bilder – sie wollen ihnen so nahe kommen wie möglich, ihnen eine für heute angemessene Perspektive entlocken, sich bisweilen mit ihnen versöhnen und dabei trotzdem das Widerspenstige in ihnen nicht abschaffen.

Klaus vom Bruch
Beam me up, Scotty, 2005
Diasec on Dibond Aluminium
128 x 124 cm 2/4

 

 

Francoise Heitsch

Amalienstr. 19
80333 München

Tel. +49 (0) 89 481 200
fheitsch@francoiseheitsch.de

francoiseheitsch.de

Öffnungszeiten

Mi + Fr 14.00 – 19.00 Uhr
Sa 12.00 – 16.00 Uhr
sowie per Anmeldung

nicht barrierefrei