Galerie Fenna Wehlau

25. Februar bis 22. April 2022

Eine leicht hügelige Graslandschaft von atemberaubender Schönheit, der Reichtum einer weitgehend noch unberührten Natur in ihrer Vielfalt aus Gräsern und Wildblumen mit über 500 Pflanzenarten, das ist die Konza Prairie. Die im nördlichen Teil des US-Bundesstaates Kansas gelegene Prärie ist heute eines der vielfältigsten Ökosysteme der Welt und in ihrem Artenreichtum und ihrer historischen Bedeutung weltweit einzigartig.

Erin Wiersmas künstlerische Praxis ist aus dem Interesse an der Historie der Prairie als Ort seiner früheren Bewohner, seiner Flora und Fauna entstanden und Ausdruck einer tiefen Verbundenheit mit dieser Landschaft. Ausgangspunkt ihrer künstlerischen Arbeit ist seit 2017 der unmittelbare Moment nach einem gezielten Abbrand der Graslandschaft, bis über ein Jahr danach, wenn der gesamte Lebenszyklus der Vegetation zurückgekehrt ist. Ihre Konza Prairie Drawings entstehen während einer Performance in und mit der Prairie. Auf den zuvor verkohlten Landstrichen der Prärie und nicht selten nah am Feuer, arbeitet sie mit dem leicht brennbaren Material Papier.

Wiersmas Konza Prairie Drawings sind abstrakte Porträts der Landschaft in mitunter stark verdichteter Strichführung in Grau, Schwarz, Grün und Erdtönen mit eng gesetzten Akkorden von Linien, Spuren und Kratzern. Deren all-over Prinzip ist Ausdruck der Weite der Landschaft, in der sie entstehen. Mehr noch: hier zeichnet die Natur selbst ein aderreiches Craquelé! In ihrer Vielschichtigkeit erreichen Wiersmas Arbeiten auf Papier eine bemerkenswerte Bildtiefe. Sie haben die Kraft dieses Bodens, seine Geschichte, seine Ursprünglichkeit und Erneuerungsfähigkeit aufgenommen und sind den Spuren der hier vormals lebenden indigenen Stämme gefolgt. Entscheidend für den Aggregatzustand jedes ihrer Kunstwerke ist der Faktor Zeit, ihre Entstehung wird von den geplanten Abbränden in den jeweiligen Sektoren der Prärie bestimmt. Erst im Endzustand begreift die Künstlerin ihre Werke als zweidimensionale, fragile Arbeiten auf Papier.

Die Ausstellung zeigt Arbeiten auf Papier in unterschiedlichen Formaten und einen dokumentarischen Film mit Drohnenaufnahmen. Es erscheint ein begleitender Katalog.

 

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